Christlich-jüdische Begegnung
WIESBADEN. - „Im Gehen entsteht der Weg. Impulse christlich-jüdischer Begegnung“ ? Unter diesem Motto steht in diesem Jahr die „Woche der Brüderlichkeit“, in deren Rahmen traditionell auch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wiesbaden (GCJZ) zu einer Reihe von Veranstaltungen einlädt. Festlich eröffnet wird die Woche am Sonntag, 15. März, um 11.30 Uhr im Musiksaal des Hessischen Landtags. Den Festvortrag hält der ehemalige Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Avi Primor zum Thema „Über die Grenzen hinweg. Die Überwindung von Hass in Zeiten der Sprachlosigkeit". Avi Primor war von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland und wurde während dieser Zeit in der deutschen Öffentlichkeit als eine der wichtigsten Stimmen des deutsch-israelischen Dialogs bekannt. Unter den Grußrednern ist auch der stellvertretende katholische Stadtdekan Stephan Gras.
Lernprozesse eines katholischen Theologen
Von den „Lernprozessen eines katholischen Theologen“ im Blick auf den christlich-jüdischen Dialog berichtet am Dienstag, 17. März, Professor Dr. Heinz-Günther Schöttler bei einem Vortrag im Roncalli-Haus (Friedrichstraße 26-28). Beginn ist um 19.30 Uhr. Heinz-Günther Schöttler ist seit 2006 Lehrbeauftragter für Homiletik am Abraham-Geiger-Kolleg/ Institut für Jüdische Theologie der Universität Potsdam (Rabbinerausbildung) und berufenes Mitglied des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)?
Abend der Begegnung
Zum „Abend der Begegnung“ in und mit der Jüdischen Gemeinde wird am Donnerstag, 19. März, um 18 Uhr eingeladen. Im Mittelpunkt steht die Diskussion mit Mitgliedern des Synagogengesprächskreis, Rabbiner Avraham Nussbaum und den Theologen Bernhard von Issendorff und Walter Pietsch über die Riten der Religionsmündigkeit im Judentum und Christentum: Bar/Bat Mitzwa ? Konfirmation ? Firmung. Nach anschließender Besichtigung der Synagoge und Informationen über die Jüdische Gemeinde können die Teilnehmer bei israelischem Wein und Köstlichkeiten vom Büfett miteinander ins Gespräch kommen. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung bis zum 16. März erforderlich unter 0611-73424221 oder per Mail: gcjz-wiesbaden@ t-online .de. Der Kostenbeitrag für die Bewirtung beträgt vier Euro.
Jüdisch-liturgische Musik Europas
Abgeschlossen wird die Woche der Brüderlichkeit mit dem Konzert des „Europäischen Synagogalchors“ am 22. März um 16 Uhr im Festsaal des Rathauses. Aufgeführt wird jüdisch-liturgische Musik Europas aus ihrer Blütezeit während des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts ? eine Musik, die auch in der großen Wiesbadener Synagoge am Michelsberg erklungen ist. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. (rei)
Seit 1952 veranstalten die im „Deutschen Koordinierungsrat“(DKR) zusammengeschlossenen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres die „Woche der Brüderlichkeit“. Bei der zentralen Eröffnungsfeier, die in diesem Jahr am 8. März in Ludwigshafen stattfindet, verleiht der Koordinierungsrat die Buber-Rosenzweig-Medaille an den katholischen Theologen Prof. Dr. Hanspeter Heinz und den Gesprächskreis "Juden und Christen" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken.