Für christliche Werte werben
WIESBADEN. - Der Umgang mit der aktuellen Situation der Flüchtlinge in den hessischen Gemeinden und der Schutz des Sonntags waren die Schwerpunktthemen bei einem Treffen des Landesvorstands des Kolpingwerkes Hessen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Hartmut Honka. Der 37jährige Jurist wohnt mit seiner Familie in Dreieich und ist einer von vier Kolpingmitgliedern, die dem hessischen Landtag angehören. In dem regen Gedankenaustausch ging es auch um den nötigen Wandel bei den Aufgabengebieten eines christlichen Sozialverbandes, wie es das Kolpingwerk heute darstellt.
Hartmut Honka betonte, dass gerade der gesellschaftliche Anschluss für eine zukunftsgerichtete Kolpingsfamilie vor Ort unerlässlich sei. Die gesellschaftliche Vielfalt im Kolpingwerk sei zu schätzen, doch erschwere sie auf der anderen Seite die Vermittlung einer "einheitlichen Botschaft" in der öffentlichen Wahrnehmung. Als bedenklich vermerkte er, dass ausgerechnet Gruppen und Verbände, die gesellschaftliche Werte verkörperten und aufrechterhielten in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit "nicht gut wegkommen". So würden die Grundfesten des Zusammenlebens zukünftig weiter ausgehöhlt werden und verschwänden. In diesem Zusammenhang forderte auch der Landesvorsitzende des hessischen Kolpingwerkes Hans-Achim Michna: "Öffentlichkeit und Medien müssen gerade durch die Kolpingsfamilien wieder besser erreicht werden". Es gelte, die "Meinungsmacher" in den lokalen Medien zu gewinnen und für christliche Werte zu werben.
Der Landesvorstand wird den Austausch mit der Landespolitik weiter intensivieren. Nach den beiden Gesprächen mit Ernst-Ewald Roth (SPD) und Hartmut Honka sind im Laufe des Jahres weitere Gespräche mit den weiteren Kolpingmitgliedern im Landtag, Frank Lortz und Dr. Walter Arnold, geplant. Beide Landtagsabgeordneten gehören ebenfalls der CDU an. Am 23. September ist ein gemeinsamer Parlamentarischer Abend des Kolpingwerkes mit mehreren Landtagsabgeordneten und Mitgliedern der Landesregierung im Hessischen Landtag in Wiesbaden geplant.
Der katholische Sozialverband hat in Hessen 16.000 Mitglieder, die in fast 200 örtlichen Kolpingfamilien zusammengeschlossen sind. Der hessische Landesverband wird aus den drei Kolping-Diözesanverbänden Limburg, Fulda und Mainz gebildet.