Ein Ort der Stille und des Lichts
WIESBADEN. - Gemeinsam beten, gemeinsam singen, gemeinsam schweigen - die Taizé-Reisenden und Pfarrer Frank Schindling haben am Samstag, 22. April, das Gemeindezentrum Maria Aufnahme in Erbenheim in einen Ort des Lichts und der Stille verwandelt, um die Gottesdienstbesucher an ihren unvergesslichen Eindrücken aus Frankreich teilhaben zu lassen. Und so begann Pfarrer Schindling die Messe mit dem Bekenntnis, dass er wohl niemals Pfarrer geworden wäre, wenn er als 15-Jähriger nicht Taizé kennengelernt hätte. Taizé sei ein Ort, an dem die Gebete nachklingen im Kopf und im Herzen.
Schon vor dem Gottesdienst erinnerte viel an Taizé. Jugendliche verteilten Kerzen. Mit Schildern, auf denen „Stille“ und „Silence“ stand, forderten sie die Gottesdienstbesucher vor dem Betreten der Kirche auf, sich zu sammeln und zur Ruhe zu kommen. Die Internationalität Taizés spiegelte sich in den Kyrierufen wider, die in Deutsch, Englisch und Französisch vorgetragen wurden. Und auch das Evangelium, das vom ungläubigen Thomas berichtete, wurde auf Deutsch und auf Französisch verlesen. Danach wurden die Kerzen entzündet und es folgte eine Zeit der Stille. Obwohl der Kirchenraum bis auf den letzten Platz besetzt war und viele entlang der Wände mit einem Stehplatz vorlieb nehmen mussten, herrschte eine umfassende Stille, die Raum für Gebet und Meditation ließ.
„Taizé ist ein Ort ohne sinnlose Ablenkung. Ein Ort der Stille und des zur Ruhekommens“, ergriff schließlich eine der Jugendlichen das Wort. In Taizé habe sie bemerkt, wie wenig man brauche, um glücklich zu sein, ergänzte eine Mitreisende. „Die Einfachheit, die man in Taizé erlebt, gibt Freiheit“, so ein weiterer Jugendlicher. (GB)