Burkina Faso trifft Wiesbaden
WIESBADEN. ? In Wiesbaden wird zu Beginn der Fastenzeit hoher geistlicher Besuch aus Burkina Faso erwartet: Nakellentuba Philippe Kardinal Ouédraogo feiert am Mittwoch, 8. März, um 18 Uhr ein Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Bonifatius. Beim anschließenden Empfang im Roncalli-Haus (Friedrichstraße 26-28) sind alle Interessierten eingeladen, den Kardinal persönlich zu erleben. Der Erzbischof von Quagadougou ist anlässlich der diesjährigen Fastenaktion von Misereor, die am 5. März in Trier eröffnet wird, in Deutschland. Das bischöfliche Hilfswerk hat Burkina Faso als Informationsschwerpunkt gewählt und will mit der Aktion zu einem neuen Blick auf Afrika und seine Menschen einladen.
Straße nach Wiesbaden benannt
Der Besuch des Kardinals in der hessischen Landeshauptstadt ist den guten Beziehungen der Wiesbadener zu Burkina Faso, dem fünftärmsten Land der Welt, geschuldet. Gerade erst ist in der Hauptstadt von Burkina Faso sogar eine Straße nach Wiesbaden benannt worden: Die besondere Ehre gilt vor allem der Arbeit des Freundeskreises Wiesbaden der africa action, dessen Mitglieder sich seit vielen Jahren für die Heilung und Überwindung von Blindheit hier und in weiteren Sahel-Ländern einsetzen. Für dieses Ziel engagieren sich auch Initiativen Wiesbadener Gemeinden und Kirchorte sowie andere Gruppierungen und Einzelpersonen. Zusammen mit Pfarrer Werner Bardenhewer, ehemals Stadtdekan in Wiesbaden und Gründer des Freundeskreises, war eine kleine Abordnung bei der feierlichen Einweihung des Straßenschildes dabei.
Bescheidener Lebensstil
Der promovierte Kirchenrechtler Philippe Ouédraogo wurde 1996 in der Diözese Ouahigouya zum Bischof geweiht und steht seit 2009 der Erzdiözese Ouagadougou vor. 2014 wurde er in das Kardinalskollegium berufen. Von 2001 bis 2007 war er Vorsitzender der Bischofskonferenz Burkina Faso-Niger. Der Kardinal ist für seinen bescheidenen Lebensstil bekannt. In seinem Priester- und Bischofsamt mahnt der Geistliche Politik und Gesellschaft in Burkina Faso, sich stärker gegen Willkürherrschaft und Ausgrenzung einzusetzen und mehr Solidarität zu zeigen. Als Mensch und Seelsorger begegnet er den Wohlhabenden und den Notleidenden in seiner Wirkungsstätte gütig und barmherzig. Durch diese Grundhaltung hat er sich Respekt und Anerkennung über alle Grenzen hinweg erarbeitet. (rei)