Totengedenken in Wiesbaden
Rund um Allerheiligen und Allerseelen stehen die Verstorbenen und die Trauer um sie im Fokus. Traditionell laden die katholischen Pfarreien zu gemeinsamen Friedhofsgängen ein, bei denen die Gräber mit Weihwasser gesegnet werden und die Trauernden Lichter als Zeichen des Glaubens an die Auferstehung entzünden. Aber es gibt auch noch weitere Angebote zum Totengedenken.
Konzertlesung in St. Mauritius
“Trauer ist das Glück geliebt zu haben“ ist eine Konzertlesung am 1. November in der Kirche St. Mauritius (Abeggstraße 37) überschrieben. Das von der Bestseller-Autorin Chimamanda Ngozi Adichie geschriebene, sehr persönliche Buch über den Tod ihres Vaters ist zugleich eine Beschreibung der Lücke, die die Pandemie in das Leben von Millionen gerissen hat - eine Meditation über den Abschied unter den Bedingungen der Abschottung. Lisa Straßberger, Studienleiterin der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, liest aus der Übersetzung von Anette Grube, Esther Frankenberger, Alt, und Jacob Bussmann, Klavier, präsentieren Lieder von Johannes Brahms und Richard Strauss. Der Eintritt ist frei.
Ein Abend der Erinnerung
In der Pfarrei St. Peter und Paul wird an Allerseelen, Mittwoch, 2. November, um 19 Uhr ein besonderer Gottesdienst in der Kirche St. Kilian in Wiesbaden-Biebrich gefeiert. Beim "Abend der Erinnerung" bekommt die ganz persönliche Trauer um die Verstorbenen, die fehlen und vermisst werden, einen Raum. Gestaltet wird der Abend mit Musik, Texten und Gebeten. Gerne können die Teilnehmer ein Foto des Menschen mitbringen, an den sie sich an diesem Abend besonders erinnern möchten.
Zu den Friedhofsgängen wird in den katholischen Pfarrgemeinden in diesem Jahr am Sonntag, 6. November, eingeladen. Die Katholiken der Innenstadtgemeinden kommen um 15 Uhr auf dem Süd- und Nordfriedhof zur Gräbersegnung zusammen. Eine Andacht in polnischer Sprache beginnt ebenfalls am 6. November um 13.15 Uhr auf dem Südfriedhof. Die Friedhofsgänge aller Pfarreien finden sich unten zum Download.
Begegnung und Gespräch im Trauercafé
In eigenen Gottesdiensten in der Pfarrei St. Birgid wird am 5. und 6. November zu Gottesdiensten der Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht. Die Zeiten dafür finden sich auf der Homepage der Pfarrei. Unter dem Motto „Da sein – zuhören – mitfühlen“ gibt es Gelegenheit für Begegnung und Gespräch über den Verlust eines geliebten Menschen im Trauercafé am Dienstag, 1. November, im Sonnenberger Gemeindezentrum Herz Jesu, König-Adolf-Straße 12, von 17 bis 18 Uhr.
Gedenkfeier für verstorbene Obdachlose
In diesem Jahr gedenken in St. Bonifatius auch wieder die beiden großen christlichen Kirchen der verstorbenen Obdachlosen der Stadt. Der ökumenische Gottesdienst findet am 10. November um 12.30 Uhr in St. Bonifatius statt. Ausdrücklich geht es hier um all die Toten, die kein Zuhause hatten, an die keiner mehr denkt, die einsam gestorben sind. Die Tradition eines eigenen Gottesdienstes für die verstorbenen Obdachlosen gibt es bereits seit vielen Jahren. Immer im November laden die Katholische und die Evangelische Kirche gemeinsam mit der Teestube dazu in die Bonifatiuskirche ein. Um die 100 Besucher, die zum großen Teil selbst auf der Straße leben, haben in den letzten Jahren daran teilgenommen. Die der Teestube bekannten Namen werden verlesen. Auch die Gottesdienstteilnehmer nennen weitere Verstorbene. Für jeden Verstorbenen wird eine eigene Kerze entzündet.