Tod, Trauer und Friedhof im Wandel


Seit Beginn des Jahrtausends wird der Tod allmählich wieder zu einem öffentlichen Ereignis, sagt der Sozial- und Kulturhistoriker Prof. Dr. Norbert Fischer aus Hamburg. „Das zutiefst humane Anliegen, am Sterben und am Tod des einzelnen Menschen Anteil zu nehmen, ist (…) noch nicht gänzlich verschüttet worden.“, betont er. Was ausgerechnet der Tod einer Prinzessin mit diesem gesellschaftlichen Wandel zu tun hat, erläutert er bei einem Vortrag der Katholischen Erwachsenenbildung Wiesbaden-Untertaunus & Rheingau (KEB) am Donnerstag, 17. September, um 19:30 Uhr in der Katholischen Kirche St. Elisabeth (Zietenring 18).
Der Vortrag nimmt auch neuere gesellschaftliche Entwicklungen der Bestattungs- und Erinnerungskultur in den Blick und verortet sie historisch. Wie kommt es beispielsweise zu einer vollkommenen Auflösung der individuellen Erinnerungskultur in anonymen Grabstätten? Und wie ist eine moderne, kreative Trauerkultur gestaltet? Anmeldung für die Teilnahme am Vortrag bis einschließlich 15. September per E-Mail an: keb.wiesbaden@ bistumlimburg .de oder telefonisch: 0611 – 174-120. Der Eintritt ist frei, Spenden kommen ausschließlich der Wiesbadener Stiftung Bärenherz zugute. Die Veranstaltung wird unter aktuell geltenden Hygieneregeln durchgeführt.
Der Vortrag ist eingebettet in die Veranstaltungsreihe „Das Sterben wieder ins Leben holen“. Bis zum 8. November ist in St. Elisabeth die Ausstellung „Die Grasbeißerbande“ zu sehen, die sich mit Fragen lebensverkürzend erkrankter Kinder auseinandersetzt. Öffnungszeiten: donnerstags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie nach Absprache.
Zum weiteren Programm gehören ein interkultureller Austausch über Trauerkultur in aller Welt sowie ein Familiengottesdienst zum Thema Tod. Shabnam und Wolfgang Arzt lesen aus ihrem Buch „Umarmen und loslassen“ über das Leben mit ihrer von Geburt an todkranken Tochter und die Katholische Familienbildungsstätte bietet eine Fortbildung zum Thema „Kinder trauern – anders?! an.
