WIESBADEN. - Frauen, die schwanger aus ihrem Heimatland geflüchtet sind hier in Deutschland ein Kind erwarten oder gerade bekommen haben, haben es besonders schwer: Sprachprobleme, mangelnde Kenntnisse des hiesigen Gesundheitssystems und fehlende Ansprechpartner führen zu Unsicherheit und Ängsten. Mit gezielten Angeboten will der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Wiesbaden (SkF) geflüchtete Frauen in dieser Situation unterstützen.
Die Schwangerenberaterinnen gehen auf die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse der geflüchteten Frauen ein, beantworten ihre Fragen, vermitteln Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt in Deutschland oder hören auch einfach nur zu, wenn eine Frau oder ein Paar die eigene Geschichte erzählen möchte. In Kooperation mit den drei Wiesbadener Geburtskliniken werden Besuche der Kreißsäle organisiert. Mit Hilfe einer Sprachmittlerin können die Frauen ihre Fragen stellen, um sich auf die ihre Geburt in Deutschland vorbereiten zu können. Zudem ist zusammen mit dem Frauengesundheitszentrum Sirona ein Gruppenangebot für schwangere Frauen entstanden. In angenehmer Atmosphäre können sie über ihre Themen sprechen und sich im geschützten Raum auf die Geburt vorbereiten.
Mütter-Sprach-Treff
Neu ist der Mütter-Sprach-Treff, den der SKF ab Mitte September in der Friedrichstraße 30 anbietet. Hier können sich geflüchtete Frauen bei Kaffee und Tee austauschen und erste Worte in Deutsch lernen. Mit einer Hebammensprechstunde wird es darüber hinaus Gelegenheit geben, persönliche Fragen zu Schwangerschaft und Geburt sowie zur Entwicklung und Pflege des Babys zu klären. Dabei ist eine Sprachmittlerin vor Ort, die bei der Übersetzung unterstützt.
Ehrenamtliche Begleiterinnen gesucht
Das professionelle Angebot soll jetzt zusätzlich durch ehrenamtliches Engagement ergänzt werden. Dafür werden Frauen gesucht, die für einen Zeitraum von sechs bis sieben Monaten eine geflüchtete Frau von der Schwangerschaft bis in die erste Zeit nach der Geburt unterstützen. Dazu gehören die Begleitung zum Arzt, zur Hebamme oder zur Behörde, ein Besuch, ein Spaziergang oder ein Gespräch, Hilfe beim Besorgen von Babykleidung und vieles andere. Studentinnen oder junge Mütter können sich hier ebenso engagieren wie berufstätige Frauen oder Frauen nach der Familien- oder Berufsphase. Der SkF schult und begleitet die Ehrenamtlichen intensiv bei ihrem Engagement. Weitere Informationen dazu bei Martina Oebels, Tel. 0611/95287-19, per Mail: martina.oebels@ skf-wiesbaden .de.
Das Engagement des SkF e. V. Wiesbaden ist eingebettet in das katholische Netzwerk „Willkommenskultur für Geflüchtete“ Wiesbaden. Finanziert werden die Angebote des SkF e. V Wiesbaden für geflüchtete schwangere Frauen aus Mitteln der „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ des Bistums Limburg und der Deutschen Fernsehlotterie.