WIESBADEN. - Eine „lebendige Chronik“ hatte sich, wie Pfarrer Frank Schindling feststellte, anlässlich des Festgottesdienstes zum Jubiläum 50 Jahre Kirche Christ König um den Altar versammelt. Schindling begrüßte nämlich die beiden ehemaligen Gemeindepfarrer Pater Winfried Traudes und Olaf Lindenberg sowie Diakon Georg Kerksieck herzlich. Auch Pfarrer Wolf Michael, der viele Gottesdienste in der Pfarrei St. Birgid hält, feierte mit. Zelebrant war Pfarrer Wolfgang Rösch, Ständiger Vertreter im Bistum Limburg.
„Prophetisch ehrlich oder ewig gestrig? Aus welchem Geist heraus leben wir?“ Diese Fragen stellte Rösch an den Anfang seiner Predigt. Als das Christkönigsfest 1925 eingeführt wurde, sollte es so kurz nach dem Ersten Weltkrieg die Königsherrschaft Christi betonen. In der Zeit des Nationalsozialismus spielte das Christkönigsfest dann bei der katholischen Jugend eine große Rolle, um sich vom Führerkult abzugrenzen. Auch als die Kirche in Nordenstadt gebaut wurde, habe sich die Gesellschaft und die Kirche im Umbruch befunden. Die Gemeinde habe aber nicht am Gestrigen festgehalten, sondern die Vielfalt der Möglichkeit genutzt. Damals wie heute sei es Aufgabe der Gemeindemitglieder die Geschichte fortzuschreiben und den Glauben mitzugestalten, so Rösch. „Das Maß der Dinge ist Christus, nicht was in uns vorgeht“, predigte Rösch, der die Gläubigen aufforderte: „Schreiben Sie das Erbe, das Ihnen mit diesem Gebäude gegeben wurde, fort.“
Musikalisch gestalteten der Chor Jubilate Deo unter der Leitung von Roman Bär und die Gemeindeband leBandig die Feier. Es dienten rund 30 Ministranten aus allen Kirchorten. Neben Gemeindemitgliedern aus der gesamten Pfarrei St. Birgid nahm auch Oberbürgermeister Sven Gerich am Gottesdienst teil. Am Ende dankten Pastoralreferentin und Erstansprechpartnerin Bettina Tönnesen-Hoffmann und Claudia Duda vom Festausschuss allen, die zum Gelingen der Feierlichkeiten beigetragen hatten.
Im Anschluss wurde im Gemeindezentrum weiter gefeiert. Kalte und warme Getränke sowie ein Büfett standen zur Stärkung bereit und es wurden noch viele, nette Gespräche geführt. (Anne Goerlich-Baumann)