Laternen, Feuer und Martinsweck
Rund um den 11. November werden in ganz Wiesbaden wieder katholische Pfarreien und Kindergärten an einen populären Heiligen erinnern: Sankt Martin, Bischof von Tours. Die Kinder ziehen mit ihren bunt leuchtenden Laternen durch die Straßen, oftmals mit einem Martin hoch zu Ross vorneweg. An vielen Orten wird nach dem Umzug ein Martinsfeuer entzündet, dazu gibt es den traditionellen Martinsweck. Meist geht eine Andacht voran, in der an die großherzige Geste des heiligen Mannes erinnert wird, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat.
In der katholischen Stadtkirche St. Bonifatius beginnt die Andacht am Dienstag, 12. November, um 17 Uhr. Anschließend folgt der Martinsumzug mit Pferd. Auch in vielen anderen Gemeinden wird der Umzug von einem Martin auf dem Pferd begleitet, so zum Beispiel in St. Peter uind Paul in Schierstein am Montag, 11. November. Hier treffen sich die Teilnehmer um 17 Uhr in der Kirche, danach folgt der Umzug mit dem Pferd, anschließend wird auf den Kirchplatz zu Martinswecken und Punsch eingeladen. In St. Marien in Biebrich treffen sich die Teilnehmer ebenfalls am Montag, 11. November, um 17 Uhr an der Gartenseite des Biebricher Schlossparks. Der Umzug mit Pferd wird vom Posaunenchor begleitet und mit dem Martinsfeuer auf dem Marienplatz vor der Kirche abgeschlossen. Bereits am Freitag, 8. November, wird in St. Mauritius und St. Andreas, jeweils um 17 Uhr, des Heiligen gedacht. Auch hier ist Martin hoch zu Ross unterwegs.
Die Legende vom geteilten Mantel gehört zu den bekanntesten Erzählungen um den Heiligen. Berichtet wird aber auch, dass Martin, als er später von Volk und Klerus zum Bischof von Tours berufen wurde, sich versteckt hatte, um der Berufung zu entgehen. Es waren die Gänse, die dann durch ihr Geschnatter sein Versteck verrieten. Auf einer seiner Seelsorgereisen starb Martin von Tours im hohen Alter von etwa 80 Jahren. Zur Beisetzung des "Bischofs der Armen", wie er bereits zu Lebzeiten genannt wurde, strömte eine große Menschenmenge nach Tours. Der Tag des Begräbnisses, der 11. November, wurde zu seinem Gedenktag.