Jetzt solidarisch sein


Der Aktionskreis gegen Kinder- und Jugendarmut hat einen Spendenaufruf veröffentlicht: Der Appell richtet sich an Menschen, die finanziell abgesichert sind und zum Beispiel die vom Bund bereit gestellte Energiepauschale nicht selbst benötigen. Bei Einrichtungen, die sich für Familien und Kinder einsetzen, bestehe jetzt besonderer Unterstützungsbedarf, heißt es in dem Aufruf. „In einer solchen Situation müssen wir als Stadtgesellschaft füreinander einstehen", sagt Dirk Schirdewahn, Leiter des Jungen Staatstheaters Wiesbaden, ob mit fünf Euro oder mehr.
Die hohen Energie- und Lebenshaltungskosten drohen auch in Wiesbaden, viele Menschen in den kommenden Monaten in finanzielle Not zu stürzen. Besonders betroffen sind ohnehin finanziell belastete Familien, in denen viele Kinder und Jugendliche bereits in Armut leben müssen oder von Armut bedroht sind. Schon jetzt lebt in Wiesbaden jedes 5. Kind in Armut.
Der Aktionskreis empfiehlt Spenden an den SKF Anziehtreff, die Wiesbadener Tafel e.V., das Angebot Upstairs für wohnungslose Jugendliche und das niedrigschwellige kostenfreie Angebot Kunstkoffer. „Diese Auswahl ist eine Empfehlung. Die vier Initiativen bieten Hilfe unter anderem in Form von Lebensmitteln, Kleidung, Beratung und kultureller Teilhabe. Wir wissen, es gibt viele andere Träger in Wiesbaden, die ebenso wichtige Arbeit leisten. Am Ende hilft jeder Euro.“ erläutert Nicole Nestler, Ev. Dekanat das Vorgehen der Initiative.
„Spenden dürfen dabei staatliche Leistungen nicht ersetzen“ stellt Sascha Schmidt vom DGB-Wiesbaden Rheingau-Taunus klar. Das Aktionsbündnis begrüßt daher den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Einführung eines Härtefallfonds zusammen mit der ESWE-Versorgung. „Wir erwarten nun aber auch eine sehr zügige praktische Umsetzung“.
Dem Aktionsbündnis gehören an: Evangelisches Dekanat Wiesbaden, Deutscher Gewerkschaftsbund Wiesbaden-Rheingau-Taunus, Evim Bildung, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Wiesbaden-Rheingau, Awo Wiesbaden, Katholische Erwachsenenbildung Wiesbaden Untertaunus und Rheingau, Attac Wiesbaden, Junges Staatstheater Wiesbaden (JUST) und Rosa-Luxemburg-Stiftung.