„Heinrich Heine: Portrait eines verbrannten Dichters“


Die Herrschaft der Nationalsozialisten begann mit der Auslöschung des Geistes. Am 10. Mai 1933 fanden die Bücherverbrennungen ihren Höhepunkt auf dem Berliner Opernplatz.
Im Gedenken an dieses Ereignis lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wiesbaden ein zu einem Abend, der mit Heinrich Heine einen der dort verbrannten Dichter ins Zentrum stellt. Unter dem Titel „Heinrich Heine: Portrait eines verbrannten Dichters“ findet am Sonntag, 7. Mai 2023, um 18.00 Uhr im Festsaal im Rathaus Wiesbaden, Schlossplatz 6, ein Doppelabend statt.
Der Abend besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil des Abends wird der Schauspieler Gottfried Herbe aus Heines Gedichtzyklus „Deutschland. Ein Wintermärchen“ lesen. Das satirische Versepos erschien 1844 und wurde sogleich in Preußen verboten. Heines Satire auf das Deutschland der Restaurationszeit trug ihm den Ruf eines heimatlosen „Vaterlandsverräters“ ein, für die Nationalisten war er ein „jüdischer Nestbeschmutzer“.
Im zweiten Teil erklingen Liedvertonungen von Heine-Gedichten. „Träumereien“ hat Leon Gurvitch seinen Zyklus mit Heine-Gedichten genannt, in dem er die Stimmung von Heines bittersüßen, von beißender Ironie geprägten Gedichten in die Sprache der Musik übersetzt. Es singt die Sopranistin Stella Motina, am Klavier begleitet von Gurvitch, der seine Werke auch erläutern wird.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.