Gutes Klima fürs Ehrenamt


In der katholischen Kirche im Bistum Limburg ist gerade „ein gutes Klima fürs Ehrenamt“. Davon ist jedenfalls Christine Klaus überzeugt. Die Wiesbadenerin, die im Engagement in den Gremien der Kirchengemeinden „eine große Chance“ sieht, weiß, wovon sie spricht. Seit 16 Jahren ist sie hier selbst aktiv, im Ortsausschuss von St. Elisabeth in Auringen, im Verwaltungsrat, seit 2015 als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates (PGR) von St. Birgid, darüber hinaus in Projektgruppen und Initiativen. Bei den jetzt im November anstehenden PGR-Wahlen wird die 63-Jährige nicht noch einmal kandidieren. Ihr Votum fürs Mitmachen aber fällt eindeutig aus: „Ich kann es jedem nur empfehlen.“
Als Ehrenamtliche selbstbewusster geworden
Eingebunden sein, ernstgenommen werden, mitgestalten können: All das sind für sie gute Argumente für die Gremienarbeit, in der sich manches verändert habe: „Ich bin als Ehrenamtliche selbstbewusster geworden“. Immerhin könne Kirche ohne Ehrenamt nicht funktionieren. „Ich glaube einfach, dass wir miteinander stärker sind und mehr erreichen können“, meint sie. Dabei geht es ihr ausdrücklich auch darum, gemeinsam als Kirche wieder glaubwürdiger zu sein. Mit Kritik und Gegenwind gelassen umzugehen, gehört für die pensionierte Kriminalbeamtin dazu. Natürlich sei es manchmal bitter gewesen, wenn Berufskollegen ihren Einsatz mit der Gegenfrage: „Für diesen Verein engagierst Du Dich?“ kommentiert hätten. Sie habe immer ganz pragmatisch mit dem Verweis auf „ihre“ Pfarrei geantwortet, in der es einfach gut laufe.
Im Kleinen etwas anstoßen
Zugleich aber wünscht sie sich auch selbst viel Veränderung in der katholischen Kirche. Dass sie die Möglichkeiten dafür lediglich auf Pfarrei- und gerade noch Bistumsebene verortet, hängt nach ihrer eigenen Einschätzung mit ihrer realistischen Grundeinstellung zusammen. Im Kleinen etwas anstoßen, es vor Ort „christlich hinbekommen“, das erscheine ihr heute viel, auch wenn sie weiterhin denkt, dass man die ganze Welt mit der christlichen Überzeugung ein wenig zum Guten hin verändern könnte.
Ein großer persönlicher Gewinn
Wer sich engagieren wolle, muss nach ihrer Erfahrung diskussionsbereit sein und unterschiedliche Meinungen aushalten: „Das ist nicht alles immer nur nett“, stellt sie nüchtern fest. Und noch etwas räumt sie ein: „Um ehrlich zu sein: Man braucht auch Zeit!“ Sie habe sich die Zeit genommen, „weil mir die Kirche, der Kirchort, der Glaube wichtig sind.“ Auf dem anderen Teil der Waagschale liege dafür ein großer persönlicher Gewinn: Viele Kontakte, gute Begegnungen mit anderen Menschen, das Miteinander von Ehren- und Hauptamtlichen und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. „Herausfordernd und spannend“: So beschreibt sie die vergangenen Jahre, in denen sie meistens mit Freude, immer aber mit Überzeugung dabei gewesen sei. „Ein gutes Team braucht erfahrene, aber vor allem auch junge Menschen, die neue Perspektiven aufzeigen.“, lautet jetzt ihr Appell an Jüngere.
Ihre eigene Perspektive will die Mutter zweier erwachsener Töchter weiterhin miteinbringen, in Zukunft dann außerhalb der Gremien in verschiedenen Gruppen und Kreisen. Und vielleicht doch ein wenig mehr Zeit haben für die Enkelkinder, Freunde, für Theater und Reisen.
Die Pfarrgemeinderatswahlen am 9./10. November im Bistum Limburg stehen unter dem Motto „Kirche gemeinsam gestalten.“ Weitere Informationen: .http://pfarrgemeinderatswahlen.de/bistum-limburg/herzlich-willkommen,