Glocken läuten für Obdachlose
In diesem Jahr ist alles anders, auch das Gedenken der beiden großen christlichen Kirchen an die verstorbenen Obdachlosen der Stadt. Der traditionelle Gedenkgottesdienst im November kann nicht stattfinden, stattdessen werden am Donnerstag, 12. November um 13 Uhr die Glocken der katholischen und evangelischen Kirchen läuten. Mit dem stadtweiten Geläut soll all der Verstorbenen gedacht werden, die kein Zuhause hatten, an die keiner mehr denkt, die einsam gestorben sind. Stellvertretend für sie und für alle, deren Namen nicht bekannt sind, sind auf dem Einladungsplakat einige Namen genannt: Werner, Eduard, Horst, Dennis und Frank.
Die Tradition eines eigenen Gottesdienstes für die verstorbenen Obdachlosen gibt es bereits seit vielen Jahren. Immer im November laden die Katholische und die Evangelische Kirche gemeinsam mit der Teestube dazu in die Bonifatiuskirche ein. Um die 100 Besucher, die zum großen Teil selbst auf der Straße leben, haben in den letzten Jahren daran teilgenommen. Die der Teestube bekannten Namen werden verlesen. Auch die Gottesdienstteilnehmer nennen weitere Verstorbene. Für jeden Verstorbenen wird eine eigene Kerze entzündet. Im Anschluss gibt es ein gemeinsames Kaffeetrinken in der Teestube.