Engagement gegen Queerfeindlichkeit
Am 17. Mai findet auf dem Wiesbadener Mauritiusplatz eine Kundgebung im Rahmen des Internationalen Tages gegen Queerfeindlichkeit statt (IDAHOBIT*: International Day Against Homophobia, Biphobia, Transphobia*). Von 15 bis 18.30 Uhr sind Redebeiträge, auch von dem Wiesbadener OB Gert-Uwe Mende, und eine Mitmachaktion geplant. Kurzfristige Änderungen aufgrund des Pandemieschutzes sind notwendig, daher sollten alle Interessierten terminnah auf die Homepages und Facebook-Präsenzen der Partner-Organisationen schauen.
Mit geeinten Kräften wollen drei Wiesbadener Organisationen an diesem Tag ein Zeichen setzen und die errungenen Erfolge feiern.
- Der Verein AIDS-Hilfe Wiesbaden arbeitet nicht nur daran, der Verbreitung von HIV-Infektionen entgegen zu wirken und Betroffene zu unterstützen. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen leisten auch vielfältige Aufklärungs- und Präventionsarbeit im Bereich LGBTIQ* und sind kompetente Ansprechpartner*innen bei allen diesbezüglichen Themen. Außerdem werden hier queere Geflüchtete aus aller Welt im Asylverfahren begleitet.
- Auch die Jugendkirche KANA ist Partnerin bei dieser Kundgebung. Als Einrichtung des Bistum Limburg engagiert sich die Jugendkirche KANA in der queeren Jugendarbeit - in Wiesbaden vor allem als Ansprechpartnerin für Jugendliche und als Teil der queeren Community, im Bistum als Teil des Arbeitskreises Queere Jugendarbeit, dessen Ziel es ist, Queer im kirchlichen Kontext zu thematisieren und sich innerkirchlichen Diskriminierungen entgegen zu stellen.
- Der Verein Warmes Wiesbaden hat sich zum Ziel gesetzt, die volle rechtliche Gleichstellung für queere Personen zu erreichen, gelebte Vielfalt sichtbar zu machen und queere Menschen durch Vernetzung zu stärken. Zum zehnjährigen Vereinsjubiläum dieses Jahr wurde ein vielfältiges Programm unter dem Motto "Queerer Sommer" ausgearbeitet. Deshalb soll der queere Verein Kultura Równości in der Partnerstadt Breslau beim "Gleichheitsmarsch" vor Ort unterstützen.
--
Hintergrund
Der Begriff Queerfeindlichkeit umfasst alle Formen, mit denen Sexualität neben der heterosexuellen und Geschlechtsidentitäten neben dem binären System unsichtbar gemacht werden und queere Personen entrechtet und verunglimpft werden. Das Phänomen kann in extremen Fällen bis zu körperlichen Angriffen, sogar Mord führen.
Als internationaler Gedenktag wurde der 17. Mai gewählt, da 1990 an diesem Tag eine Reform stattfand, aufgrund der es nicht mehr möglich ist, Homosexualität als psychische Störung zu diagnostizieren. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg aller queeren Personen in ein selbstbestimmtes und angstfreies Leben. Auch heute noch, in Deutschland und vielen anderen Ländern, werden queere Personen marginalisiert, entrechtet, körperlich angegriffen und pathologisiert. Es gibt Länder wie zum Beispiel Nigeria, in denen queeren Personen aufgrund ihrer Sexualität die Todesstrafe droht.