Dank für Hilfe und Spendenfreude
Einmal nicht nur von der Hand in den Mund leben müssen, sondern ein paar länger haltbare Lebensmittel Zuhause lagern können: Dass das Kunden der Tafel Wiesbaden e.V. derzeit möglich ist, ist das Ergebnis einer großangelegten Sammlung der katholischen Pfarreien zugunsten der Einrichtung. Die Vorsitzende der Tafel Wiesbaden e.V., Ruth Friedrich-Wurzel, hat sich jetzt in einem ausführlichen Schreiben für die Hilfe und Einsatzbereitschaft bedankt. „Die Geldspenden aus Kollekten und Sammlungen werden wir für den Einkauf von Warenarten nutzen, die akut benötigt werden. Dies ergibt sich kurzfristig, wenn sich in den täglichen Anlieferungen bestimmte Lücken auftun. Für diesen Fall ist es wunderbar, ein Polster zu haben. Denn sonstige Spendengelder dürfen nicht zum Einkauf von Waren verwendet werden, weil dies der grundsätzlichen Tafelidee widerspricht.“, schreibt Frau Friedrich-Wurzel.
Die Idee zu einer Sammlung zugunsten der Tafel Wiesbaden e.V. war im vergangenen Herbst im Vorstand der Wiesbadener Stadtversammlung der Katholikinnen und Katholiken entstanden. Sie traf in kurzer Zeit auf eine große Spendenbereitschaft, die bis zum Ende der Aktion Ende Februar anhielt. In den Wiesbadener Kirchen standen seit dem Advent Kisten oder Körbe, in die Gottesdienstbesucher ihre mitgebrachten Lebensmittel und Pflegemittel legen konnten. Die Pandemie hat eine große Anzahl von Menschen finanziell hart getroffen, für Bedürftige ist es eine besonders herausfordernde Zeit – die Anfrage nach Tafelausweisen steigt kontinuierlich.
Jeden Tag während der Sammelaktion, so schildert es Friedrich-Wurzel, klingelte das Telefon oder es klingelte an der Tür, wenn Kirchenspenden gebracht oder durch die Ehrenamtlichen geholt werden wollten: „Ein nimmermüder Strom, den wir kaum mehr genau einordnen konnten. Dazu Gutscheine, Barspenden und Überweisungen - all das hilft uns über diesen Sommer hinweg, Menschen mit Lebensmitteln zu unterstützen. Dafür danken wir von Herzen.“
Nach einer sechswöchigen Schließung im ersten Lockdown von Mitte März bis 5. Mai 2020 hatte das Tafel-Team sowohl ein Hygienekonzept erarbeitet, als auch die über 70 Kunden persönlich beliefert. Niemand sei aus dem System genommen worden, sagt die Vorsitzende der Tafel. Da sich die Nachfragen im Herbst häuften, wurden die „Wegbleiber“ angeschrieben und monatlich mehr Plätze vergeben. „Viele der Angeschriebenen haben Vorerkrankungen oder scheuen die Warteschlange.“, so die Vorsitzende. „Da wir auch uns und unsere 210 Ehrenamtlichen schützen wollen, geben junge Menschen, die sich im eigentlichen Tafelraum Stephanuskirche nicht bewegen, die Tüten in einem gesonderten Raum aus. Diese sind nach Bedarfen gepackt. Darüber hinaus gibt es trotzdem Sonderwünsche zu erfüllen wie Backutensilien, gestrickte Socken, Katzen-, Hunde- oder Vogelfutter, Saftorangen vom Markt, Spinat oder Hefe. Alles, was man je oder nie gesehen hat, gibt es bei der Tafel.“
Die Ehrenamtlichen packen im 600 Quadratmeter großen Raum der ehemaligen Kirche mit viel Platz und Abstand Tüten jeder Warenart vor: Frischware, Obst und Gemüse gemischt, Backwaren. Bislang gab es keinen positiven Corona-Fall bei der Tafel: „Das Hygienekonzept greift“, freut sich Friedrich-Wurzel.
Der Vorstand der Stadtversammlung der Katholiken in Wiesbaden dankt seinerseits allen Spendern aus den Pfarreien, den Helfern und Helferinnen, die sich um die Logistik gekümmert haben, allen, die Aufrufe und Listen mit erforderlichen Lebensmitteln kopiert haben oder auf andere Weise zum Gelingen beigetragen haben, „für diese großartige Bereitschaft“. Diese Hilfe zeige, dass Menschen in einer Großstadt einander nicht gleichgültig und Solidarität und Nächstenliebe in dieser Zeit keine Fremdwörter seien.