15 Jahre Einsatz gegen Blindheit
WIESBADEN. ? " Freundschaft ist eine Spur, die im Sand verweht, wenn man sie nicht immer erneuert!" Mit diesem afrikanischen Sprichwort hat die Botschafterin der Republik Burkina Faso, Marie Odile Bonkoungou Balima, dem Freundeskreis Wiesbaden der africa-action Deutschland eV für sein fünfzehnjähriges Engagement im Sahel gedankt. Die Botschafterin gehörte zu den Ehrengästen der Jubiläumsfeier, zu der unter dem Motto „? da gingen ihnen die Augen auf“ über 120 Besucher in das Roncalli-Haus gekommen waren. Grußworte sprachen der Vorsitzende der africa-action, Klaus Jahn, Stadtrat Dieter Schlempp für die Stadt Wiesbaden und die Schirmherrin der Aktion, Heidemarie Wieczorek-Zeul.
Der Gründer des Freundeskreises, Pfarrer Werner Bardenhewer, stellte seinen Rückblick unter den Titel „15 Jahre in 15 Minuten“. Aus den Anfangsbuchstaben der „Hilfe“, die der Verein leiste, leitete er fünf Kapitel ab: Heute, im Anfang, mit Leuten, Finanzen und Energie. Beim „Heute“ gehe es immer darum, Blinde in Afrika zum Sehen zu bringen. „Im Anfang“ waren eine Initiative und ein Besuch in Burkina Faso. „Die Leute“ waren Ehrenamtliche und viele Institutionen. Zu den „Finanzen“ gehört die Summe von Spenden und Beiträge von über 1,3 Millionen Euro der Mitglieder, Förderer und diversen Gruppierungen. Die „Energie“ zeige sich im aufstrebenden Erdteil und im Rückgang der Blindheit.
Marius Poda, Priester, Ophthalmologe und Leiter des Augenzentrums von Diébougou im Süden von Burkina Faso berichtete anschaulich über den Alltag in einem afrikanischen Augenzentrum und zeigte erschütternde Fotos schwersterkrankter Blinder und Sehbehinderter, denen er unter den täglich oft 130 Patienten begegnet. Während der Festveranstaltung wurden zwei Gruppierungen besonders geehrt, die den Freundeskreis seit vielen Jahren durch Basare und Spenden unterstützen - die Frauencreative von St. Bonifatius und der Frauenkreis von Hl. Familie.
Der Freundeskreis Wiesbaden, entstanden 1999, vertritt als Teil der „africa action Deutschland eV“ den Aufgabenbereich Hilfe zur Überwindung von Blindheit im Sahel. Er arbeitet partnerschaftlich zusammen mit zahlreichen Hilfsorganisationen und den Verantwortlichen der Augenzentren in Afrika. Vorrangige Aufgaben sind zurzeit: Unterstützung der fünf Augenkliniken, Versorgung mit Medikamenten, Ausbildung einheimischer Fachkräfte, Vorbeugende Augenuntersuchungen von Kindern auf dem Land und Operationskosten für mittellose Personen. Ziel ist die Eigenständigkeit der Einrichtungen.