WIESBADEN. - Die Katholische Kirche in Wiesbaden lädt unter dem Motto „Hier stehe ich! ? Standpunkte, die bewegen“ bundesweit Künstler zur Beteiligung an einem besonderen Projekt ein: „Für Kirche und Gesellschaft bedeutet die Reformation eine Zäsur und ein bis heute folgenreiches Ereignis. Wir nehmen den 500. Jahrestag als Anlass, um über das historische Geschehen und die Person Martin Luthers hinaus eine künstlerische Debatte über existenzielle Fragen zu Glauben und Menschsein zu eröffnen“, sagt Dr. Simone Husemann vom Fachbereich „Kirche und Kultur“. Literatur und Kunst könnten, so die Kunsthistorikerin, dem Menschen in seinem Weltverständnis und seiner eigenen Positionsbestimmung wichtige Impulse geben. Für die beiden Bereiche „Sprache und Literatur“ und „Bildende Kunst“ ist jeweils ein Preis in Höhe von 2000 Euro und ein Förderpreis in Höhe von 1000 Euro ausgelobt.
Aus der Zumutung Gottes
„Worte aus der Zumutung Gottes“ ist das vorgegebene Thema, zu dem aus „Sprache und Literatur“ Einsendungen möglich sind. „Allen Menschen wird Gott zugemutet. Gerade die aktuelle gesellschaftliche Situation lässt keinen Ausweg, nicht mit dem Phänomen Gott konfrontiert zu werden“, heißt es in der Ausschreibung zum Literaturpreis. Die Literatur öffne Sprachräume jenseits der gängigen sprachlichen Fixierungen, um dafür Worte zu finden. Einsendeschluss für Manuskripte ist der 30. April. Die Jury mit der Schriftstellerin Ricarda Junge, Professor Joachim Valentin, Direktor der katholischen Akademie Rabanus Maurus, der Literaturwissenschaftlerin Dr. Ulrike-Sofie Scholtz, Alexander Gemeinhardt, Direktor des Stiftungszentrums Schader-Stiftung in Darmstadt, und der Buchhändlerin Christiane Stockhausen entscheidet über die Preisvergabe und wählt zehn Werke aus, die im Herbst 2017 in abendlichen Lesungen in katholischen Kirchen in der Landeshauptstadt präsentiert werden.
Kunstausstellung in Wiesbadener Kirchen
Bildende Künstler können sich mit dem Thema „Positionierung zur Transzendenz“ auseinander setzen und ebenfalls bis 30. April ihre Arbeiten einreichen. Die Jury ist besetzt mit Dr. Alexander Klar, Direktor des Museums Wiesbaden, Dr. Roland Meyer-Petzel, Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler Wiesbaden, der Kulturjournalistin Katinka Fischer von der FAZ, Dr. Isolde Schmidt vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden und Dr. Simone Husemann von „Kirche und Kultur“. Zehn von der Jury ausgewählte Werke werden für einen Zeitraum von etwa sechs Wochen in Wiesbadener Kirchen ausgestellt.
Die Preise werden am 11. November 2017 im Roncalli Haus in Wiesbaden übergeben. Im Anschluss an das Projekt, das unter Schirmherrschaft von Weihbischof Dr. Thomas Löhr steht, ist eine Publikation mit Werken aus beiden Bereichen geplant.
Weitere Informationen und die genauen Teilnahmebedingungen bei Dr. Simone Husemann, Kirche und Kultur in der Stadtkirche Wiesbaden, Telefon: 0611-174-124, Mail: s.husemann@ bistumlimburg .de; www.kirche-und-kultur.de. Weitere Informationen finden sich auf einer eigenen Homepage unter dem Titel www.standpunkt2017.de. (rei)