Gesicht zeigen – Stimme erheben
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. bis zum 29. März stehen dieses Jahr unter dem Motto „Gesicht zeigen – Stimme erheben“. Das Wiesbadener Bündnis für Demokratie, zeigt in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #iwgr2020 Gesicht und beteiligt sich außerdem mit zwei Veranstaltungen. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf dem Thema Alltagsrassismus:
Am Montag, 23. März, 19 Uhr, ist die Autorin Alice Hasters zu Gast. Sie wird im Theater im Pariser Hof (Spiegelgasse 9) aus ihrem Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ lesen. Darin beschreibt sie eindringlich, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Der Eintritt ist frei, die Platzzahl allerdings begrenzt.
Die letzte Veranstaltung ist am Samstag, 28. März, 20 Uhr, in der Caligari Filmbühne. Es wird der Film „Rassismus – Die Geschichte eines Wahns“ gezeigt, anschließend ist ein Filmgespräch mit dem Filmautor Peter Hartl und dem Kabarettisten Marius Jung.
Das Bündnis für Demokratie, dem knapp 40 Mitglieder angehören - darunter Gewerkschaften, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Vereine und Parteien -, möchte mit den drei Veranstaltungen dazu anregen, sich eigener Vorurteile bewusst zu werden. Nicole Nestler vom Evangelischen Dekanat Wiesbaden, eine der Sprecherinnen des Bündnisses: „Wir alle neigen zu Vorurteilen, das ist menschlich, aber wir sind uns der zum Teil über Jahrhunderte verfestigten rassistischen Denkmuster manchmal gar nicht bewusst.“ Dabei solle es nicht um Vorwürfe gehen, betont Nestler: „Wir müssen uns unseren eigenen Vorurteilen stellen und bereit sein auch unsere Sprache zu ändern“.