Frieden ist nicht selbstverständlich
Während sich in Paris rund 60 Staats- und Regierungschefs zu einer Gedenkfeier anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs vor einhundert Jahren versammelten, haben sich nur wenige Kilometer entfernt in der Église Saint-Eustache französische und Wiesbadener Christen zur Feier eines gemeinsamen Friedensgottesdienstes getroffen. Eingeladen zu der Begegnung hatte Pater Yves Trocheris, Pfarrer von Saint-Eustache sowie Begründer des monatlich stattfindenden Friedensgottesdienstes in Herz Jesu Sonnenberg.
Die gemeinsame Messfeier in Paris mache bewusst, wie wichtig der Frieden sei und wie wenig selbstverständlich, sagte Pfarrer Frank Schindling, der Grüße von Bischof Georg Bätzing und der Pfarrei St. Birgid überbrachte. Deshalb müsse man sich immer wieder für diesen Frieden einsetzen – im Gebet und gemeinsam. Als besonders bewegend empfand Schindling nach dem Auszug die herzlichen Gespräche an der Kirchentür. Gerührt und unter Tränen hätten sich viele französische Gottesdienstbesucher, die Angehörige in beiden Weltkriegen verloren haben, dafür bedankt, dass eine solch gemeinsame, zweisprachige Feier in der jetzigen Zeit möglich sei.
Die rund 40-köpfige Reisegruppe aus Wiesbaden mit Prälat Helmut Wanka kam danach im Anbau der Kirche In den Genuss der französischen Gastfreundschaft. Bei gutem Essen kam man schnell ins Gespräch. Deutsche und Franzosen tauschten sich herzlich aus. Vor allem dank des starken persönlichen Engagements von Gemeindemitglied Françoise Born wurde die Begegnung sowie die gesamte viertägige Reise zum Erfolg. Informative Vorträge über den Ersten Weltkrieg von Fotograf Bogdan Konopka und Jurist Thomas Jünger rundeten das Bildungsprogramm ab.